Die Welt unter Wasser ist eine geheimnisvolle und zugleich auch atemberaubend schöne Welt. Wer diese Welt voller Leben und Artenreichtum näher kennenlernen will, kann das durch einen faszinierenden Sport tun – das Tauchen. Der Tauchsport hat eine lange Tradition und heute gibt es verschiedene Arten, wie zum Beispiel das Sport- oder Gerätetauchen.
Die Entwicklung des Tauchens
Die ersten aufgezeichneten Tauchgänge fanden in Indien, Ostasien und im Arabischen Meer statt. Einheimische borgten Schwämme, Perlen und Korallenriffe aus dem Meer.
Zu dem Zeitpunkt gab es sogar schon Kampftaucher, welche sich feindlichen Schiffen näherten und versuchten, diese anzubohren.
Geschichte des Tauchens
Im Laufe der Zeit entwickelten die Menschen Hilfsmittel, um länger unter Wasser bleiben zu können. Forscher vermuten, dass sich die Menschen in der Antike Töpfe oder Glocken über den Kopf gestülpt haben. Beim Herabsenken einer solchen Glocke wird die darin enthaltene Luft vom Wasserdruck zu einer Blase zusammengepresst. Diese Luft kann nicht entweichen und dient so als Vorrat zum Atemholen unter Wasser. Lange bevor die heutigen Tauchgeräte entwickelt wurden, verwendeten Taucher im England des 19. Jahrhunderts sogenannte Helmtauchgeräte. Dabei hat der Taucher einen geschlossenen Helm auf dem Kopf, der von außen über einen Schlauch mit Luft gefüllt wird. Diese einfache Technik wird sogar heute noch von Berufstauchern verwendet.
Die Taucherglocke
Die Taucherglocke ist ein Behälter, der mit Luft gefüllt ist und durch sein Gewicht – trotz der Luft im Inneren – im Wasser nicht aufschwimmt, sondern absinkt. Sie ermöglicht es, sich längere Zeit unter Wasser aufzuhalten und Arbeiten auszuführen.
Taucherglocke 16. Jahrhundert
Offene Taucherglocken mit Luftversorgung
Die Taucherglocke ohne Luftversorgung hatte den Nachteil, dass die Tauchzeit zwar länger war als bei Freitauchern, aber immer noch dadurch begrenzt, dass sich erstens die Luftreserve mit der Zeit mit dem Kohlendioxid der Ausatemluft anreicherte und zweitens die Luftblase zudem bereits beim Absenken zusammengedrückt und damit verringert wurde (Boyle-Mariotte'sches Gesetz). Dies änderte sich, als Edmund Halley (Namensgeber des gleichnamigen Kometen) am 7. Oktober1691 eine Taucherglocke mit Luftversorgung vorstellte. Dabei wurden neben der Glocke Fässer mit Frischluft herabgelassen. Sobald diese tiefer als die Glocke lagen, konnte man die frische Luft hinein leiten. Dieses ermöglichte es, die Atemluft zu erneuern und auch die Luftblase nach und nach zu vergrößern. Halley selbst blieb mit dieser Vorrichtung 1,5 Stunden in 15 Metern Tiefe.
Ein Taucher, der durch einen Atemschlauch mit der Taucherglocke verbunden war, konnte nun die vorkomprimierte Luft besser einatmen.
Ab 1775 stattete man die so versorgten Glocken mit Ablasshähnen aus. So konnte man die verbrauchte Luft teilweise ablassen, ehe man die Frischluft aus den Fässern zuführte.
Mit der Entwicklung leistungsfähiger und zugleich hinreichend mobiler Kompressoren wurde es möglich, die Luft fortlaufend herab zu pumpen und das Innere der Taucherglocke andauernd trocken zu halten. Die erste Glocke dieser Art wurde 1778 von dem britischen Wasserbauingenieur John Smeaton gebaut.
Der Senkkasten
Eine Weiterentwicklung der offenen Taucherglocke ist der Senkkasten (frz. Caisson = Kasten), der bei größeren Arbeiten auf dem Grund von Gewässern benutzt wird. Vor allem bei Arbeiten im Hafenbecken, im Tunnel- und Brückenbau ist dieses Gerät unabdingbar. Der erste Senkkasten wurde 1850 gebaut und eingesetzt. In deutschen Gewässern ist er seit Ende des 19. Jahrhunderts als Taucherschacht und später - mit eigenem Antrieb - als Taucherglockenschiff in Betrieb.
Auch hier wird die Luft mittels Kompressoren über Luftschläuche ständig in den Kasten gedrückt. Der Luftdruck ist dabei im Kasten etwas höher als der umgebende Wasserdruck. Der Einstieg erfolgt über eine Druckschleuse. Die Unterkante des Senkkastens liegt unmittelbar auf dem Grund auf oder drückt sich in weichen Untergrund. Dadurch ist es möglich, fast trocken zu arbeiten.
Eine Weiterentwicklung der offenen Taucherglocke ist der Senkkasten (frz. Caisson = Kasten), der bei größeren Arbeiten auf dem Grund von Gewässern benutzt wird. Vor allem bei Arbeiten im Hafenbecken, im Tunnel- und Brückenbau ist dieses Gerät unabdingbar. Der erste Senkkasten wurde 1850 gebaut und eingesetzt. In deutschen Gewässern ist er seit Ende des 19. Jahrhunderts als Taucherschacht und später - mit eigenem Antrieb - als Taucherglockenschiff in Betrieb.
Auch hier wird die Luft mittels Kompressoren über Luftschläuche ständig in den Kasten gedrückt. Der Luftdruck ist dabei im Kasten etwas höher als der umgebende Wasserdruck. Der Einstieg erfolgt über eine Druckschleuse. Die Unterkante des Senkkastens liegt unmittelbar auf dem Grund auf oder drückt sich in weichen Untergrund. Dadurch ist es möglich, fast trocken zu arbeiten.
Die geschlossene Taucherglocke
Den vorläufigen Endpunkt der Entwicklung stellt die geschlossene Taucherglocke dar. Sie dient vorrangig als Tauchertransportmittel beim Sättigungstauchen, bei dem die Taucher bereits an der Oberfläche auf den Umgebungsdruck in der Arbeitstiefe gebracht werden und längere Zeit unter diesem Druck leben. Sie müssen unter Erhaltung des Drucks in die Tiefe gebracht werden. Hierzu dient die geschlossene Taucherglocke. Sie ist druckdicht abgedichtet und dockt an die Druckkammer, in der die Taucher sich an der Oberfläche aufhalten, an. Diese steigen ein, die Glocke wird verschlossen und ins Wasser gelassen. Auf Tiefe öffnen die Taucher sie von innen und können aussteigen. Die Versorgung geschieht dabei über die üblichen Versorgungsleitungen, eine Notfallgasversorgung an der Glocke dient zur Überbrückung eventueller Ausfälle. Bei Tieftauchgängen wird die Versorgung des Tauchers von der Glocke aus sichergestellt, ein zweiter Taucher dient der Sicherheit bzw. Kontrolle. Die Grenzen der Konstruktion werden durch Integration in Arbeits-U-Boot-Konstruktionen (z. B. Perry, PC-18), durch Nutzung als Beobachtungskapsel und Ausrüstung mit ferngesteuerten Greifern bzw. Propellern für seitliche Bewegungen erweitert.
Die Entwicklung der Tauchausrüstung
Um 1500 entwarf Leonardo da Vinci den ersten richtigen Tauchanzug aus Schweinsleder.
1650 gelang es Otto von Guericke, einen bis heute wichtigen Bestandteil der Tauchausrüstung zu erfinden. Er entwickelte das Barometer, welches zur Messung des Luftdrucks dient. Mittlerweile befinden sich in jeder modernen Tauchausrüstung zwei Druckmessgeräte.
1930 wurde der Kunststoff Neopren entwickelt. Durch die hervorragenden chemischen und physikalischen Eigenschaften von Neoprenanzügen, eignen sie sich besonders gut zum Tauchen, da sie wasserundurchlässig und sehr widerstandsfähig gegenüber Bakterien, Keimen und Pilzen sind.
Das Material besteht zum Teil aus kleinen Gasbläschen, welche der Isolierung des Anzugs dienen. Je dicker das Material ist, desto wärmer hält der Neoprenanzug. Trotz der hohen Dehnung, die Neoprenanzüge aufweisen, ist der Nachteil, dass mit zunehmender Materialstärke, die Dehnbarkeit des Anzugs nachlässt.
1963 wurde das Dekometer eingeführt. Hierbei handelt es sich um einen Rechner, welcher aus der Tauchzeit und der Tiefe die entsprechende Dekompressionszeit ermittelt. Die ersten zuverlässigen Tauchcomputer wurden zu Beginn der 1980er vorgestellt.
Zur Tauchausrüstung gehört selbstverständlich auch die passende Tauchmaske. Bei uns finden Sie im Falle einer Sehschwäche Tauchmasken mit Sehstärke, damit Sie in jedem Fall uneingeschränkt tauchen können.
Tauch-Pionier Jacques Cousteau
Dass heute jeder Tauchen lernen kann, verdanken wir dem Tauch-Pionier Jacques Cousteau und dem Techniker Emile Gagan. Die beiden Männer entwickelten 1946 einen Apparat, den sie "Aqualunge" (Wasserlunge) nannten. Noch heute werden diese sogenannten "Atemregler" beim Sporttauchen verwendet. Ein Atemregler vermindert den Druck der Luft, die aus der Pressluftflasche strömt, und gibt dem Taucher genau die Menge Luft, die er zum Atmen braucht.
Vielleicht fragst Du Dich jetzt: Heißen diese Flaschen nicht Sauerstoffflaschen? Diesen Begriff hört man im Zusammenhang mit dem Tauchen zwar häufig, er ist aber nicht richtig. Taucher verwenden Pressluftflaschen aus Stahl oder Aluminium. In diesen Flaschen steckt ganz normale Atemluft, die mithilfe von Druck hineingepresst wurde. Die Luft, die wir atmen, besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff und zu 21 Prozent aus Sauerstoff. Der Rest sind andere Gase. Reinen Sauerstoff unter Wasser zu atmen, wäre für Taucher lebensgefährlich.
Sporttauchen
Heute ist Tauchen ein beliebter Sport und immer mehr Hobbytaucher erforschen die bunte Welt unter Wasser. Das Sporttauchen gliedert sich in ganz unterschiedliche Bereiche, die sich auf den Umfang und die Art des Tauchens, aber auch auf die Ausrüstung beziehen.
Apnoetauchen als Sport
Obwohl es das Freitauchen schon sehr lange gibt, wird es als offizielle Sportart erst sehr viel später ausgeübt. Die ersten internationalen Wettkämpfe gibt es daher auch erst seit dem Jahr 1996, als die Weltmeisterschaft im Freitauchen in Nizza begann. Seitdem ging es mit der Ausbreitung des Sports sehr schnell und die erreichten Tiefen werden dank ausgiebigem Trainings immer beeindruckender. 1961 war es der Italiener Enzo Maiorca, der es schaffte, nur mit einem einzigen Atemzug in 50 Meter Tiefe abzutauchen. Jacques Mayol schaffte es 1975 schon auf 100 Meter und heute gibt es Taucher, die es sogar bis auf 150 Meter ohne Atmung schaffen.
Weltrekord im Tiefentauchen
Am 2. Mai 2016 stellte William Trubridge den neuen Weltrekord im Apnoe-Tiefentauchen auf. Innerhalb von 4 Minuten und 24 Sekunden erreichte er eine Tiefe von 122 Metern. Dies schaffte er ohne jegliche Hilfsmittel wie zusätzliche Gewichte. Er nutzte lediglich eine Leine, an der er sich selbst in die Tiefe zog.
Technisches Tauchen
Das Tec-Diving, oder auch technisches Tauchen genannt, ist eine besondere Art des Tauchens, die was die Ausrüstung und das Tauchprofil betrifft, über das normale Sporttauchen hinausgeht. Durch eine erweiterte Ausrüstung, die unter anderem auch redundante Systeme, ein Backplate mit Harness, den Rebreather und Vollgesichtsmasken umfasst, können diese Taucher ihre Ziele weiter stecken als der Sport- und Hobbytaucher. Der Unterschied wird schon bei der Form des Sauerstoffs deutlich. Sporttaucher verwenden meist Pressluft, also gereinigte und komprimierte „Oberflächenluft“ und nicht wie viele Menschen vermuten, reinen Sauerstoff. Sauerstoff wirkt bei einem Partialdruck von 1,4 – 1,6 bar giftig auf das zentrale Nervensystem und der Taucher bekommt eine gefährliche „Sauerstoffvergiftung“. Ein Tauchprofi verwendet beim Tec-Diving hingegen andere Atemgasgemische und bei einem einzigen Tauchgang kann es sein, dass der Taucher bis zu sieben Flaschen bei sich hat. Diese unterschiedlichen Atemgasgemische erlauben dem Taucher, in große Tiefen hinabzutauchen, was einem Sporttaucher nicht möglich ist. Im Gegensatz zu einem Sporttaucher benötigt ein Tec-Diver eine fundierte und besondere Ausbildung, um mit den aufwendigen technischen Geräten tauchen zu können.